"NON NOBIS, DOMINE, NON NOBIS, SED NOMINI TUO DA GLORIAM"
("Nicht uns, Herr, nicht uns, sondern Deinem Namen sei die Ehre" - Wahlspruch der Templer)

Vorwort

Die "Armen Ritter Christi vom Salomonischen Tempel" begannen ihre fast 200 jährige Geschichte auf dem Tempelberg in Jerusalem. Nach erfolgreichem ersten Kreuzzug und Festigung der Macht durch französische Adlige bekamen sie die Al-Aqsa-Moschee als Domizil und der Papst bestätigte, durch die Mithilfe des Zisterziensergründers Bernhard von Clairvaux, den Orden, der die Pilger im Heiligen Land schützen sollte. Die Templer bekamen Hab und Gut ihrer Mitbrüder, sie erhielten Schenkungen auch in Form von Ländereien in Europa und waren die Pioniere des Bankensystems.

Nach einer neunjährigen Ruhezeit am Tempelberg in Jerusalem wurden sie innerhalb einer kurzen Zeit reicher als der Territorialadel und bald sogar finanzkräftiger als der französische König. Die ursprüngliche Pilgerunterstützung wandelte sich zunehmend in einen Feldzug gegen die Ungläubigen. Durch ihre regen wirtschaftlichen Tätigkeiten in den Kommunen Europas waren sie in der Lage, ihre Macht auch in Form von sakraler und profaner Architektur in den Stilen der Romanik und der Gotik zu festigen. Es gab mehrere Gründe für Philipp dem Schönen, dies alles den Templern, die nur dem Papst rechenschaftspflichtig waren, zu neiden. Am Freitag dem 13. Oktober 1307 begann nach einer überfallartigen Inhaftierung der Templer in Europa ein vernichtender Prozess, der nach 6 Jahren mit der Auflösung des Ordens durch den Papst endete. Der Ritterorden der Johanniter (Hospitaliter) wurde von ihm verpflichtet, alle Güter der Templer im Christlichen Abendland zu übernehmen. An der Verfolgung der Templer beteiligten sich aber nicht alle europäischen Monarchien. Ein Teil der Ordensbrüder konnte sich in die Länder retten, die nicht papstfreundlich waren. Ein neu gegründeter Orden in Portugal und Spanien setzte sich teilweise aus vertriebenen Templern zusammen.

Die Geschichte der Templer wird heutzutage in Büchern, Filmen und Spielen vermarktet. Neotempler und Geschichtsvereine fühlen sich als ihre Nachfolger. Abenteurer suchen nach dem Templerschatz und dem heiligen Gral. Das Interesse Sensationshungriger und Esoteriker hat einen eigenen Markt dafür geschaffen. Das Unterscheiden von seriösen Forschungen durch Universitäten und Historikern zum Thema Templer und dem Überangebot an fiktiver Unterhaltung wird für den Halbwissenden immer schwerer. Eine teilweise Öffnung der Prozessakten im Vatikan bringt neue Erkenntnisse über die Templergeschichte und ihr Ende, aber auch über unser lückenhaftes Bild vom Mittelalter.

Diese Website zeigt tatsächliche historische Wirkungsstätten der Templer und ihre architektonischen Werke in Form eines Auszugs von Ölgemälden, die im Rahmen meiner vielfältiger Recherchen und Studienreisen auf den Spuren der Templer quer durch Europa und Israel entstanden sind.

Ich freue mich, in diesem Zusammenhang auch auf mein Buch unter dem Titel "Auf den Spuren der Templer zur Malerei" aufmerksam machen zu können, das auf unterhaltsame Weise einen Einblick in meine Reisen hinsichtlich der Wirkungstätten der Templer gibt.

Reinhard Bergmann, Weißenfels 2016



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